Die Liegenschaftsanalyse ist eine umfassende Bewertung und Bestandsaufnahme einer Immobilie im Hinblick auf Zustand, Marktwert, Potenziale und Risiken. Sie bildet in der Schweiz eine zentrale Entscheidungsgrundlage für Investoren, Eigentümer, Käufer oder Banken – sei es im Vorfeld eines Kaufs, Verkaufs, einer Sanierung oder einer strategischen Neuausrichtung.
Typischerweise umfasst die Liegenschaftsanalyse mehrere Dimensionen:
Technischer Zustand: Analyse der Bausubstanz, Haustechnik, Energieeffizienz, Restnutzungsdauer und Renovationsbedarf.
Wirtschaftliche Faktoren: Ertragskraft, Mietersituation, Unterhaltskosten, Belehnungswert und Tragbarkeit.
Rechtliche Aspekte: Eigentumsverhältnisse, Dienstbarkeiten, Nutzungsrechte, Baurecht oder Einschränkungen durch Zonenplanung.
Marktanalyse: Vergleich mit ähnlichen Objekten, Lagequalität, Leerstandsentwicklung, Mietpreisniveau und Nachfragepotenzial.
In der Schweiz wird die Liegenschaftsanalyse oft von Immobiliensachverständigen, Architekten, Ingenieuren oder spezialisierten Beratern durchgeführt. Im professionellen Immobiliengeschäft – etwa bei Portfolio-Transaktionen oder in der Projektentwicklung – ist sie ein unverzichtbarer Bestandteil des Due-Diligence-Prozesses.
Für Privatpersonen, die eine Liegenschaft verkaufen oder erwerben möchten, kann eine fundierte Liegenschaftsanalyse helfen, den realistischen Verkaufspreis zu bestimmen, Investitionsbedarf zu erkennen und spätere Überraschungen zu vermeiden.
Je nach Komplexität der Immobilie kann eine einfache Analyse ausreichen (z. B. bei Einfamilienhäusern), während bei grösseren Objekten oder Spezialimmobilien eine vertiefte Betrachtung inklusive Wirtschaftlichkeitsrechnung notwendig ist.