Die Lagebewertung ist ein zentrales Kriterium bei der Immobilienanalyse und Preisfestlegung in der Schweiz. Denn die Lage bestimmt wesentlich den aktuellen Marktwert sowie das langfristige Wertsteigerungspotenzial eines Objekts. Banken, Investoren, Käufer und Schätzer legen deshalb grossen Wert auf eine präzise Analyse der Lage.
In der Schweiz wird die Lage in Makrolage (z. B. Region, Stadt, Gemeinde) und Mikrolage (z. B. Quartier, Strasse, Nachbarschaft) unterteilt.
– Bei der Makrolage spielen Faktoren wie die wirtschaftliche Entwicklung der Region, Steuerbelastung, Infrastruktur oder Nähe zu Ballungszentren eine Rolle.
– In der Mikrolage sind Aspekte wie Lärm, Aussicht, Sonnenlage, Anbindung an den ÖV, Nähe zu Schulen oder Einkaufsmöglichkeiten relevant.
Bewertungsinstitute, Banken und Immobilienfirmen verwenden standardisierte Kriterien und Modelle zur Einschätzung. In vielen Fällen wird auch ein sogenannter Lagefaktor in Prozentpunkten berechnet, der direkt in die Schätzung des Marktwerts einfliessen kann.
Für Investoren ist die Lagebewertung entscheidend, um Risiken zu minimieren und Entwicklungspotenziale frühzeitig zu erkennen. Gerade in der Schweiz, mit ihren stark differenzierten Immobilienmärkten (z. B. Stadt Zürich vs. ländlicher Kanton Jura), ist die Lage oft der wichtigste Preistreiber.
Privatkunden sollten sich ebenfalls bewusst sein: Eine gute Lage kostet mehr – bietet aber auch bessere Wiederverkaufschancen und höhere Werthaltigkeit.