Ein Kaufpreisangebot ist die konkrete Offerte eines Interessenten zum Erwerb einer Liegenschaft oder Immobilie. Es enthält den angebotenen Preis sowie – oft ebenfalls wichtig – mögliche Bedingungen wie z. B. Zahlungsmodalitäten, Finanzierungszusagen oder zeitliche Vorstellungen zum Kaufabschluss.
In der Schweiz ist das Kaufpreisangebot besonders in Ballungsräumen und bei Einfamilienhäusern im mittleren Preissegment von grosser Bedeutung, da dort oft mehrere Interessenten um ein Objekt konkurrieren. Verkäufer oder Makler fordern daher häufig formelle Kaufpreisangebote ein, insbesondere im Rahmen eines Bieterverfahrens.
Ein Kaufpreisangebot ist nicht automatisch verbindlich, es sei denn, es wird in schriftlicher Form und mit klarer Gültigkeitsdauer sowie allfälligen Zusicherungen abgegeben. Es handelt sich um einen Zwischenschritt vor dem Kaufvertragsentwurf – es zeigt die Verhandlungsbereitschaft und schafft eine Grundlage für die weitere Abwicklung.
Inhaltlich umfasst ein Kaufpreisangebot oft:
– Den genauen Betrag in CHF
– Angabe, ob der Kaufpreis inkl. oder exkl. Kaufnebenkosten zu verstehen ist
– Hinweise zur Finanzierung (z. B. Finanzierungszusage liegt vor)
– Angaben zur einer bestimmten zeitlichen Komponente (z.B. Kauf bis Ende Monat möglich/gewünscht)
– Allenfalls gewünschte Bedingungen oder Fristen
– teilweise auch eine persönliche Bewerbung der Kaufinteressenten
Ein gut aufgesetztes Kaufpreisangebot kann den Ausschlag geben, ob ein Verkäufer einem Interessenten den Zuschlag gibt – gerade in angespannten Immobilienmärkten wie Zürich, Winterthur, Lausanne oder Basel.
Die Vergabe an einen Käufer / eine Käuferfamilie kann auch abhängig von einem Motivations- oder Bewerbungsschrieben sein, denn teilweise entschiedet nicht das höchste Kaufpreisangebot sondern auch Soft-Faktoren wie z-B. Sympatie oder Familien mit Kindern (z.B. bei Häusern).