Die Ausschreibung ist im Schweizer Immobilienmarkt das Verfahren, bei dem ein Objekt öffentlich zum Verkauf angeboten wird – sei es über Immobilienportale, Maklernetzwerke, Inserate oder Off-Market-Kanäle. Ziel ist es, möglichst viele potenzielle Käufer zu erreichen und dadurch einen marktgerechten oder gar überdurchschnittlichen Verkaufspreis zu erzielen.
In der Praxis wird die Ausschreibung von einem Makler, einem Bauträger oder direkt vom Eigentümer vorbereitet. Diese umfasst in der Regel ein Exposé, professionelle Fotos, Grundrisse, Lagepläne und alle relevanten Eckdaten zum Objekt. Auch Dokumente wie der Grundbuchauszug, Baubeschrieb, Gebäudeversicherungsnachweis, Energieausweis oder eine aktuelle Schätzung sind oft Teil der Unterlagen. Bei Renditeliegenschaften zusätzlich der aktuelle Mieterspiegel und ein Überblick der Investitionen der letzten Jahre, sowie der dringend, bzw. demnächst anstehenden Renovationen.
Die Plattformen wie Homegate, Immoscout24, Comparis oder Newhome gehören zu den wichtigsten Online-Kanälen für Immobilieninserate in der Schweiz. Ergänzt werden sie oft durch Schaufensteraushänge, Social-Media Kampagnen oder gezielte Mailingaktionen.
Bei einer öffentlichen Ausschreibung hat jeder Interessent die Möglichkeit, das Objekt zu besichtigen und ein Angebot abzugeben. Die Verkäuferseite erhält dadurch eine gute Marktübersicht, wer bereit ist, welchen Preis zu bezahlen.
Ausschreibungen können auch in Kombination mit einem Bieterverfahren erfolgen, bei dem mehrere Angebote gesammelt und ausgewertet werden. Dabei gilt: Die höchste Offerte bedeutet nicht automatisch den Kaufzuschlag – auch Finanzierungsfähigkeit, Transaktionssichrheit und Seriosität spielen eine wichtige Rolle.